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Naturwaldentwicklung

Naturwaldentwicklung

Förderung heimischer Baum- und Straucharten

Schwerpunkt ist der Waldumbau von nicht heimischen und nicht standortgemäßen Baumbeständen aus z.B. Fichte, Lärche oder Hybrid-Pappel hin zu naturnahen, gebietstypischen Waldgesellschaften, wie Moorbirken-Erlen-Wald, Erlenbruchwald, Erlen-Eschenwald oder Horstwäldern aus Eiche und Hainbuche. Hierbei werden auch sogenannte Pionierwald- und Übergangsstadien, die sich oft aus Sandbirke und Aspe aber auch Faulbaum, Hasel und Gemeiner Traubenkirsche zusammensetzen, akzeptiert. An den Waldaußenrändern wurden darüber hinaus in großem Umfang Randstreifen aus Straucharten, wie Schneeball, Schlehe, Weißdorn oder Pfaffenhütchen angelegt, deren Blühaspekt im Frühjahr ins Auge fällt.

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Zulassung von Reife- und Alterungsprozessen

Die durch den Zweckverband in den zurückliegenden Jahren erworbenen oder angelegten Waldflächen unterliegen nicht der forstlichen Bewirtschaftung, sondern werden nach naturschutzfachlichen Kriterien entwickelt. Dadurch verbleiben ansonsten hiebsreife Bäume in den Waldbeständen und erzeugen durch ihr Altwerden und Absterben die Charakteristika von natürlichen Wäldern. Diese Prozesse finden aufgrund der ermöglichten kleinräumigen Struktur immer nur punktuell statt und erzeugen ein vielfältiges Mosaik aus unterschiedlicher Boden- und Strauchvegetation. Die damit einhergehenden kleinklimatischen Unterschiede ermöglichen die Entwicklung unterschiedlichster ökologischer Netzwerke von Pilzen, Spinnen und Insekten sowie Algen, Moosen und Flechten. Die in den Wäldern verbleibenden, absterbenden oder toten Großbäume, im Drömling v.a. Eichen, spielen dabei eine besondere Rolle. Sie sind z.B. Nahrungs- und Bruthabitat von Schwarzspecht und Mittelspecht. Alte Spechthöhlen dienen als Sommerquartier oder Wochenstube für Fledermäuse, wie Großen Abendsegler und Braunes Langohr. Heute selten gewordene, xylobionte, d.h. totholzbewohnende Käferarten sind auf dieses stehende oder liegende Totholz angewiesen. Der bekannteste unter ihnen ist sicherlich der Hirschkäfer. Seine Larven müssen sich aufgrund des geringen Nährwertes fünf bis acht Jahre durch das Holz des toten Baumes fressen bis sich der uns bekannte große Käfer entpuppen kann. Der alte Stamm darf nicht vor Ende dieser langen Entwicklungszeit verfaulen und zerfallen. Daher ist stehendes Totholz besser als liegendes und starkes besser als schwaches.

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Anlage strukturreicher, gestufter Waldsäume

Die meisten Waldränder sind heute als übergangslose, senkrechte Bruchkanten zur angrenzenden, landwirtschaftlichen Nutzfläche hin ausgebildet. Auf den Flächen des Zweckverbandes werden auf Randstreifen entlang der Wälder daher Säume als Waldrandstreifen entwickelt. Diese sind Lebensraum einer Vielzahl von Kleinvögeln, Insekten, Reptilien und Amphibien. Verbunden mit Initialpflanzungen sollen sich hier vor allem durch Sukzession struktur- und artenreiche Strauch- und Staudensäume entwickeln. Anzutreffen sind in diesen Mantelgebüschen u.a. Schlehe, Weißdorn, Schneeball und Pfaffenhütchen und auch Wildobst. Die Waldrandentwicklung ist im Drömling aus naturschutzfachlicher Sicht wichtig, da sich aufgrund der Kleinflächigkeit der Wälder nur mit der Abschirmung nach außen das typische Waldinnenklima entwickeln lässt, welches erst die wertvolle Lebensraumqualität eines Waldes erzeugt.

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Neuanlage und Vernetzung von Waldbeständen

In vielen Bereichen im Drömling existiert ein Mosaik aus linearen Gehölzstrukturen sowie kleineren und größeren Flurgehölzen, die durch Lückenschluss zu größeren Waldflächen entwickelt werden können. Diese geeigneten Flächen sind meist feuchtegeprägt, so dass hier Erlen-Bruchwald und Erlen-Eschenwald entstehen kann. Im Verbund mit Maßnahmen zur Waldrandgestaltung wurde so auf ca. 80 Hektar mit Initialpflanzungen auf vielen Flächen der Startschuss zur Waldentwicklung gegeben.

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